Bayern im Regen
Unsere ursprünglichen Pläne für Radtouren an der Donau und in Istrien wurden durch das überraschend kalte und regnerische Wetter in Mitteleuropa durchkreuzt. Kurzerhand entschieden wir uns für eine Alternative und machten uns auf den Weg nach Bayern, zur weltberühmten Therme Erding. Obwohl wir keine eingefleischten Thermenfans sind, waren wir neugierig auf die größte Therme der Welt.
Nach einer 450 Kilometer langen Fahrt erreichten wir unser Ziel. Der Komplex selbst entsprach nicht ganz unseren Erwartungen, doch das Gästehaus Victory, unsere Unterkunft für die nächsten drei Tage, überraschte uns positiv mit seiner Herzlichkeit und den geräumigen Zimmern.
Bevor wir uns ganz der Therme widmeten, machten wir einen Abstecher nach München. Um unnötigen Stress mit der Umweltplakette zu vermeiden, parkten wir am Park & Ride in der Nähe der Allianz Arena und setzten unsere Fahrt mit der U-Bahn fort. Das Wetter spielte mit und so konnten wir gemütlich durch die Stadt schlendern und die bayerische Küche genießen. München ist zweifellos eine beeindruckende Stadt, die jährlich Millionen von Touristen anzieht.
Am nächsten Morgen stärkten wir uns bei einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir uns auf den kurzen Weg zur Therme machten. An der Kasse erwartete uns eine lange Schlange, doch nach einer kurzen Wartezeit konnten wir endlich eintauchen in die Welt der Therme Erding.
Obwohl wir uns nicht als Thermenfans bezeichnen, verbrachten wir insgesamt 24 Stunden in der Anlage. Die Vielfalt an Angeboten war überwältigend, und es wäre unmöglich gewesen, alles zu erkunden. Die Indoor-Rutschen waren leider geschlossen, und das kalte Wetter machte auch Outdoor-Aktivitäten wenig attraktiv. Besonders gefallen haben uns die Bars in den Pools und die abwechslungsreichen Aufgüsse. Die textilfreien Saunen boten ein besonderes Erlebnis, insbesondere der Showaufguss in der Keltensauna und der Partyaufguss in der Banja-Sauna. Leider waren Fotos nicht erlaubt, aber ein Besuch in dieser Therme ist ohnehin ein Erlebnis, das man selbst machen muss. Hier ein Link auf Instagram Therme Erding.
Bevor es nach 2 Tagen Therme wieder nach Hause geht, besuchen wir noch die Bavaria Filmstadt. Die Tickets haben wir schon zuhause gebucht, 26 € pro Person plus 5 € fürs Parken. Wir hatten eine ähnliche Tour schon in dem Warner Brother Studio in LA gemacht und damals hat es uns sehr gut gefallen. Die Gruppe ist ca. 30 Personen groß, nach kurzer Wartezeit auf ein paar verspätete Besucher geht es auch schon los. Erste Station ist ein 4D Kino, eine Rennen mit Mogli und Baghira durch den indischen Dschungel, nett aber schon besser gesehen. Dann geht es zu den Kulissen von den Filmen The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte – Trailer und Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Beide Filme habe ich nicht gesehen, aber es ist recht interessant, die Kulissen zu sehen und man bekommt eine Live-Vorführung mit einem Greenscreen.
Anschließend besuchten wir die Kulissen einer meiner liebsten Kindheitserinnerungen: dem Film ‚Die unendliche Geschichte‚. Fuchur der Drache, Bastian, Atreju, die kindliche Kaiserin und der Steinbeißer – diese Figuren haben mich sowohl im Buch als auch in der Verfilmung fasziniert. Es war ein besonderes Erlebnis, einige der originalen Kulissen zu sehen und die fantastischen Figuren wiederzubeleben. Die handgefertigten Puppen, die von mehreren Puppenspielern zum Leben erweckt wurden, sind ein beeindruckendes Zeugnis der damaligen Filmkunst.
Wer kennt nicht den Klassiker „Das Boot„? Wolfgang Petersens Meisterwerk, das uns tief in die Welt eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg entführt, wurde maßgeblich in den Bavaria Studios in München produziert.
Ein Besuch der Bavaria Studios bietet die einzigartige Gelegenheit, die originale Kulisse der U-96 zu besichtigen. Die engen Gänge, die klaustrophobische Atmosphäre – hier spürt man hautnah, wie die Besatzung des U-Boots gelebt und gearbeitet hat. Die Kulisse ist so detailreich gestaltet, dass man sich fast selbst als Teil der Mannschaft fühlt.
Wenn du die Gelegenheit hast, die Bavaria Studios zu besuchen, solltest du unbedingt einen Blick in die U-96 werfen. Es ist ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst. Viele verschiedene Modelle sind auf dem Gelände verteilt. Vom schwimmfähigen Modell, für dir Trickaufnahmen bis zum 55m langen U-Boot das man durchqueren kann.
Zwischendurch kann man immer Requisiten und Kulissen aus verschiedenen Produktionen sehen. Sehr schön sieht man auch bei manchen ‚Gebäuden‘, dass sie nur aus Fassade bestehen.
Zuerst einen Sprung ins Weltall: ‚Stowaway – Blinder Passagier‚, ein Film, den wir bisher nicht gesehen haben. Der Film hört sich aber interessant an und wir haben in notiert für einen Filmabend. Vor allem nach dem wir jetzt auch auf dem Schiff waren.
Danach über 2000 Jahre zurück, in ein gallisches Dorf, das anscheinend doch in Bayern versteckt existiert. Kulissen aus: Asterix und Obelix gegen Caesar
Das Klassenzimmer aus ‚Fack ju Göhte 3‚ oder die Kulissen von ‚Chantal im Märchenland‚ sind nicht, was uns unbedingt interessiert hat, aber zumindest wird im Klassenzimmer eine Szene mit den Besuchern nachgespielt. Einige Teilnehmer unserer Gruppe übernehmen die Rolle der Schüler und einer sogar die Sprechrolle der Chantal.
Ein Besuch bei den ‚Die Rosenheim-Cops‚ ist auch noch vorgesehen. Auch hier wird eine Szene nachgespielt, was recht amüsant ist.
Interessanter ist die letzte Station, in der demonstriert wird, wie früher Szenen gefilmt wurden. Als Beispiel dient eine Bahnfahrt, die ziemlich turbulent ist. Es geht steil bergauf und bergab, Passagiere versuchen den Zug zu erreichen und laufen am Fenster vorbei, während die Bäume eines Waldes am Zugfenster vorbeiziehen.
Fazit: die Tour ist nicht so lässig wie in den Warner Brother Studios, aber es war auf jeden Fall wert, das wir dort waren. Auch unser Tour-Guide Nadja hat sich trotz des schlechten Wetters sehr bemüht und war eine sehr nette Begleitung.
Da sich das Wetter nicht gebessert hat, beschließen wir nach dem Besuch des Filmstudios, wieder nach Hause zu fahren. Mit einem kleinen Zwischenstopp im Traunstein, wo wir im dortigen Hofbräuhaus eine Weißwurstjause einnehmen.
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