Ein Dichter Wanderweg – bei Triest
Nein, weder ist der Weg wild verwachsen und so dicht, dass wir eine Machete benötigten, noch sind die Wanderer dem Alkohol so zugetan, dass alle betrunken sind. Nein, der Weg ist dem österreichischen Lyriker Rainer Maria Rilke gewidmet.
Unser letzter Ausflug führte uns in die malerische Umgebung von Triest, wo wir uns auf die Spuren des berühmten Dichters begaben. Die Kombination aus atemberaubender Natur, historischer Architektur und literarischer Geschichte machte diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.





Wir parken beim Parcheggio Sentiero Rilke, was nichts anderes als eine breite, flache Böschung neben der Bundesstraße ist. Hier befinden wir uns ungefähr in der Mitte des Wanderweges. Nach ein paar Minuten Waldweg erreicht man den eigentlichen Wanderweg. Hier kann man entscheiden, ob man Richtung Westen oder Osten zum Schloss geht. Wir biegen Richtung Schloss ab.
Der nach dem Dichter benannte Rilke-Weg schlängelt sich entlang der Steilküste und bietet spektakuläre Ausblicke auf die Adria. Es war interessant, auf den Pfaden zu wandeln, die einst Rilke selbst zu seinen Werken inspirierten. Die zerklüftete Küste, die üppige Vegetation und das tiefblaue Meer bildeten eine beeindruckende Kulisse für unsere Wanderung. Zwischendurch erinnert mich der Blick an Irland, an die Cliffs von Kilkee.






Von weiten erblicken wir schon das Schloss Duino. Dieses beeindruckende Schloss thront auf einer Klippe über dem Meer und blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Man sieht es relativ gut, und es gibt immer wieder Stellen, wo man das Schloss gut fotografieren kann.



Das Schloss hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Es war im Besitz der Familie Thurn und Taxis, die bedeutenden Einfluss auf die Region hatte. Rainer Maria Rilke war 1912 Gast auf Schloss Duino, wo er Teile seiner „Duineser Elegien“ verfasste. Das Schloss ist heute ein Museum und ein Ort für kulturelle Veranstaltungen. Bevor man das Schloss erreicht, geht man an dem United World College of the Adriatic vorbei, einem gemeinnützigen College für Schüler aus aller Welt. Den Besuch des Schlosses sparen wir uns für das nächste Mal auf, das alte Schloss kann man leider nur aus der Ferne sehen.




Wir wandern danach an das andere Ende des Wanderweges, bis zur Bar Ristorante Mare Pineta. Dort hat man einen schönen Blick auf einen Yachthafen und auf die Klippen. Der Weg ist relativ einfach zu gehen, wenn man einigermaßen trittsicher und nicht total außer Form ist. Am Weg selbst ist es verboten, mit der Drohne zu fliegen, was mich ehrlich etwas geärgert hat. Aber es hilft nichts, sie bleibt halt im Auto.











Der Rainer-Maria-Rilke-Weg und Schloss Duino bieten eine perfekte Kombination aus Natur, Kultur und Geschichte. Es ist ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen und sich von der Schönheit der Umgebung inspirieren lassen kann. Ob man nun ein Liebhaber von Literatur, Geschichte oder Natur ist – dieser Ausflug ist ein Muss für jeden Triest-Besucher.
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