Kuba – Cinfuegos, Trinidad, Camagüey
20.4.20212 – 23.4.2012
Wir hatten damals alle Hotels vorgebucht und dementsprechend unflexibel waren wir. Heute würde ich es anders machen, aber im Endeffekt haben wir eine schöne Rundreise gemacht. Mit unserem Englisch konnten wir uns in den Hotels verständigen, aber außerhalb der Hotels wäre etwas mehr Spanisch besser gewesen.
Vom Vinales fuhren wir nach Cienfuegos, unsere längste geplante Strecke ~ 400km. Der Anfang war recht einfach, da wir über die Autobahn fuhren. Wobei eine Autobahn in Kuba nicht mit unseren vergleichbar ist, Gegenverkehr, Ochsen und Pferdegespanne und Fahrzeuge, die mittendrin einfach umdrehen oder abbiegen (so wie wir bei der Hazienda). Durch Havanna ist es etwas kompliziert, wir verfahren uns etwas – aber gegen Mittag erreichen wir unser erstes Ziel – Santa Clara eine Stadt in Zentralkuba mit rund 240.000 Einwohnern. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Villa Clara und war ein wichtiger Schauplatz der kubanischen Revolution. Am 28. Dezember 1958 entgleiste Che Guevara und seine Rebellen einen gepanzerten Zug der Regierung in Santa Clara. Dieser Sieg war der Wendepunkt der Revolution und führte zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista.
Heute ist Santa Clara ein beliebtes Touristenziel. Die Stadt ist bekannt für ihr Che-Guevara-Mausoleum, das Museo Histórico de la Revolución und das Teatro La Caridad. Uns gefällt sie allerdings nicht, zu eng, zu hektisch, kein Platz zum Parken – sodass wir das Sightseeing auslassen und weiterfahren.
Also fahren wir weiter zu unserem eigentlichen Ziel?‘Cienfuegos‚ , auch bekannt als die „Perle des Südens“, eine Stadt an der Südküste Kubas. Sie wurde 1819 von französischen Siedlern gegründet und ist bekannt für ihre schöne Architektur, ihre malerische Lage und ihre lebendige Kultur. Die Stadt ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Allerdings habe ich mich beim Buchen des Hotels vertan und unser Hotel ist ca. 18km von Cienfuegos entfernt, dadurch bekamen wir von der Stadt selbst wenig mit. Allerdings fanden wir ein nettes Paladar, sodass wir trotzdem den Zwischenstopp genießen konnten. Am Abend spazieren wir noch am Meer und beobachten Einheimische, die mit einem selbstgebauten Boot aus Styropor im Meer fischen.
Am nächsten Tag fahren wir nach Trinidad,?eine koloniale Stadt im zentralen Kuba, die seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt wurde 1514 gegründet und war im 18. und 19. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Zuckerproduktion. Trinidad ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt mit kopfsteingepflasterten Straßen, pastellfarbenen Häusern und kolonialen Gebäuden. In der Nähe der Stadt befindet sich das Valle de los Ingenios, eine weitere UNESCO-Welterbestätte, die für ihre historischen Zuckermühlen bekannt ist, welche wir auch besuchten, davon später mehr.
Aber auf den Weg dorthin trafen wir andere Kubaner, die wir noch öfter treffen würden: die kubanische Landkrabbe. Zu Tausenden überqueren sie die Strasse und viele davon sterben bei dem Versuch, das Meer zu erreichen. Es ist ein ziemlicher Gestank und ein Festessen für die Truthahngeier.
Unser Hotel in Trinidad ist nett, auf einem Hügel und die Stadt ist zu Fuß zu erreichen. In Trinidad gibt es einen schönen Strand, die Playa Ancon, hier will ich endlich mal ins Meer – aber ein Sommergewitter verhindert das. Schon fast eine Woche in der Karibik und noch immer nicht im Wasser. Wir haben das erste mal Probleme mit dem Wagen, ein Reifen verliert dauernd Luft. Die Rezeptionistin empfiehlt uns eine Tankstelle, der uns gleich den Reifen wechseln will. Aber das soll die Autovermietung machen. Außerdem zahlen wir wieder mal Touristensteuer, der Preis für den Tank ist um 50% teurer, als auf der Zapfsäule angeschrieben. Aber was soll man machen, davon lasse ich mir den Urlaub nicht verderben!
Wir besuchen das Valle de los Ingenios und besichtigen den Torre de Iznaga ein 45 Meter hoher Glockenturm. Er wurde 1816 von der Familie Iznaga erbaut, um die Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern zu beaufsichtigen. Heute ist der Turm ein beliebtes Touristenziel und bietet einen atemberaubenden Blick auf das Tal. Der Aufstieg auf den Turm kostet zwar etwas, ist aber den Preis wert – der Rundumblick ist gigantisch. Zur Erfrischung gönnen wir uns Guarapo, frisch gepressten Zuckerrohrsaft, echt erfrischend und nicht zu süß – wie befürchtet.
In Trinidad besuchen wir die Casa del Musica, eine Open Air Bar mit Live Musik und vielen tanzenden Menschen. Zu diesem Zeitpunkt tanzten wir selbst noch nicht, sodass wir nur zuschauten und die Musik und den Flair genossen.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausritt zu Salto del Caburni, einen Wasserfall mit natürlichem Pool zum Schwimmen. Der Ritt war anstrengend aber schön, durch Wälder und bei Farmen vorbei. Leider hat der Rezeptionist, der den Ausritt organisiert hat, uns nicht erzählt, dass der Wasserfall nur im Sommer Wasser hat. Aber der Ausritt ist nett und auch unser Guide (wie ein Cowboy aus einem Western) ist sehr nett, obwohl er kein Wort Englisch spricht und wir zu wenig spanisch.
Am nächsten Tag spazieren wir mit schmerzenden Hintern zur Ermita de Nuestra Senora de la Candelaria de la Popa. Die Einsiedelei ist ein berühmtes Wahrzeichen in Trinidad und liegt auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt und bietet uns ein tolles Panorama zum Abschied, bevor wir nach Camagüey weiterfahren.
Camagüey ist nur ein Zwischenstopp, bevor wir in die Sierra Maestra fahren, aber wir kommen auf dem Rückweg nach Varadero nochmals vorbei, deshalb dann mehr.