Kuba – Vinales und eine ‚Entführung‘

18.4.2012 – 20.4.2012

Fotografisch waren wir zu der Zeit mit einer Canon 600 D und einer Canon PowerShot SX210 IS unterwegs. Allerdings knipsten wir mehr als wir fotografierten, das heißt wir verließen uns zu viel auf die Kameras und knipsten in der Vollautomatik, trotzdem habe ich eine Freude beim Durchsehen der Fotos.

Wir hatten das Auto bereits in Österreich gebucht, Oldtimer wurde es leider keiner, sondern ein relativ neuer Seat Ibiza. Die Autovermietung ‚REX‘ war zu Fuß erreichbar und schnell gefunden, nach der Übernahme zurück ins Hotel und auf ging die Fahrt ins Abenteuer. Wir entscheiden uns den Weg über die Landstraßen zu nehmen und fahren Richtung Vinales. Navi hatten wir keines, und wenn ich mich Recht erinnere, war die Einfuhr eines Navi auch nicht erlaubt. Wir verliesen uns auf die Karte und Straßenschilder, das Problem war nur – es gab wenig Schilder. Die Kubaner nutzten die Schilder zur Reparatur Ihrer Dächer ?und wir sahen nach einigen Stunden Fahrt endlich ein Schild: La Habana 10km.

Wir sind also im Kreis gefahren, insgesamt haben wir 270km zurückgelegt statt der kalkulierten 105. Das Hotel fanden wir dann aber recht rasch, ‚La Erimita‚ liegt auf einem Hügel mit einem tollen Blick aufs Vinales-Tal.
Da wir sehr spät ankommen, ist es auch kein Problem, dass der Check-in ins Hotel erst ab 16:00 möglich ist, da wir eh ewig (unfreiwillig) lang unterwegs waren. Nach einem kühlen Bier unterm Gummibaum, fahren wir zurück ins Tal und besuchen das erste Mal ein Palaraderes, ein kleines privates Restaurant. ‚La Cuera‘ ist recht einfach, ein hölzerner Pavillon mitten in einem Feld. Das Lokal war sehr nett und das Essen ausgezeichnet und im Verhältnis zu Havanna auch recht günstig. Leider sind wir nach der Fahrerei den ganzen Tag ziemlich geschlaucht und fahren, nachdem Essen zurück ins Hotel, wo wir bald mal schlafen gehen.

Der nächste Tag beginnt verregnet, belohnt uns aber mit einem tollen Blick über das nebelverhangene Tal. Wir besuchen die ‚Mural de la Prehistoria‘, eine Felsmalerei welche die prähistorische Geschichte zeigen soll. Interessant, aber mehr interessiert und die Fauna und Flora, das Gemälde selbst ist nicht so unser Geschmack. Es wurde zwischen 1959 und 1962 von dem kubanischen Künstler Leovigildo González Morillo an einer Felswand gemalt. Es ist etwa 120 Meter hoch und 160 Meter breit und zeigt 12 Szenen von der Entstehung des Lebens bis zur Menschheit. Über uns schweben Truthahngeier, diese Vögel sieht man hier überall, ähnlich wie bei uns die Raben.

Interessanter ist das ‚Palenque de los Cimarrones‚,?ein ehemaliges Sklavenlager, das im 18. Jahrhundert von entflohenen Sklaven, den sogenannten Cimarrones, gegründet wurde.
Das Palenque liegt in einer abgelegenen Gegend des Valle de Vinales, etwa 6 Kilometer von der Stadt Vinales entfernt. Es ist ein komplexes System von Höhlen, Tunneln und unterirdischen Räumen, die von den Cimarrones als Wohn- und Schutzräume genutzt wurden. Wir besuchten nicht alles, aber war trotzdem ein sehr emotionaler?Aufenthalt.



Danach fuhren wir nach Pinar del Rio, der Provinzhauptstadt, um uns ein Tabakmuseum anzusehen. Vor dem Museum reden uns zwei Kubaner im gebrochenen Englisch an. Sie sind von einer Tabak-Hazienda und gegen eine kleine Gebühr, können wir dort eine Führung machen. Wir überlegen kurz und machen dann das, was man in Kuba nicht machen soll (darf): wir lassen die beiden bei uns ins Auto einsteigen. Mit mulmigen Gefühl fahren wir 8km auf der Autobahn Richtung Havanna, als der eine Kubaner sagt ‚Turn Left‘ – und das mitten auf der Autobahn ?. Und unser Risiko wird belohnt, die Hazienda ist echt nett, die Führung toll – der Farmer spricht drei Sprachen (spanisch, englisch, französisch) – und erklärt uns alles. Leider waren die Felder zu dieser Zeit bereits abgeerntet, aber man bekam trotzdem einen tollen Einblick in den Tabakanbau. Die Zigarren waren auch was anderes, als die, die wir in Havanna probiert hatten und so kauften wir einige ‚Romeo e Julias‘ und meine Favourites ‚Cohiba‘.

Zufrieden und müde kommen wir ins Hotel zurück, unser Plan den Ort zu erkunden liesen wir fallen, da wir zu müde waren und es auch durch den Regen etwas kühl war. Was in nach hinein schade war, da wir gerne auch etwas in das kubanische Nachleben eingetaucht währen – aber das folgte dafür später.

Nachdem der Text schon ganz schön lang ist, kommen die nächsten Etappen in eigenen Blogs.


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