Kuba – Anreise und Havanna
14.4.20212 – 17.4.2012
Kuba war immer ein großer Traum von uns, eine Insel, die in der Zeit stehen geblieben ist. Fidel Castro lebte zu dieser Zeit noch, hatte aber seine Ämter schon an Raul abgegeben. Im Vorfeld haben wir uns natürlich informiert und was für Schreckgeschichten für selbstorganisierte Reisen im WWW kursierten. Korrupte Polizisten, überall Militär und man muss auf Schritt und Tritt aufpassen, dass man nicht beklaut wird.
Trotzdem hatten wir uns entschieden, auf eigene Faust die Insel zu erkunden. Wir besorgten uns Vouchers für die Hotels auf der Strecke, reservierten diese für die einzelnen Stationen und besorgten uns einen Leihwagen. Dankenswerterweise hat Brigitte die Reise protokolliert, sodass ich diesen Bericht jetzt schreiben kann.
Vorab, man mag zu dem System stehen wie man will, ein Vorteil hatte es das die Amerikaner die Insel sanktionierten, viel Natur und wenig Kommerz. Das war und ist natürlich meine Touristensicht, nachdem mein Spanisch eher mau war und ist, war die Interaktion mit den Einheimischen eher eingeschränkt.
Anreise:
Wir sind von Graz nach München geflogen, danach über Toronto nach Varadero in Kuba. Die Reise begann recht früh (waren damals schon um 3:30 am Flughafen) und endete recht spät 23:00 (4:00 MEZ) in Varadero. Die Reise war bis auf eine Verspätung in Toronto recht unspektakulär, war mit der Air Canada ok und wir waren jünger und die langen Reisen waren nicht so anstrengend wie heute. Wir hatten Varadero als Zielflughafen gewählt, aber unser erstes Ziel war Havanna, die ersten Tage zum Akklimatisieren. Der Zoll in Varadero war unspektakulär, unser Taxi wartete schon und unsere erste ‚Touristensteuer‘ bzw. Wechselgebühr zahlten wir beim Wechseln von Euro auf CUC, aber wir benötigen etwas heimisches Geld – hilft nichts. Wechselkurs war damals ca. 1:1. Der Taxler fährt uns zwar nach Havanna, macht aber eine Kaffeepause von 30 Min. und lässt uns im Auto warten – Kuba eben. Wir erreichen aber kurz vor Mitternacht das Hotel ‚Copacabana‘ und fallen erschöpft ins Bett.
Das Hotel ist leider außerhalb des Zentrums, das würde ich heute anders machen, da man das Abendleben von Havanna dadurch versäumt. Das Hotel selbst war ok und wir bekamen ein ordentliches Frühstück. Eine Reiseleiterin von TUI erklärte uns, wie wir den Sightsseeing Bus nutzen können, um in das Zentrum zu gelangen.
Nachteil. Der Bus fährt nur bis zum Sonnenuntergang
Vorteil, er hält vor dem Hotel.
Nach dem Frühstück kaufen wir uns um 5CUC pro Person ein Tagesticket.
Am ersten Tag wandern wir ziellos durch die Altstadt und erkunden mal die Möglichkeiten. Eine Brauerei kreuzt unseren Weg und lässt uns nicht weiterziehen, wir sitzen am Platz, genießen kubanische Musik und trinken lokales Bier, lassen die Seele baumeln. Nachdem Bier bekommen wir Hunger, essen Ropa Vieja (ist ein kubanischer Rindfleischeintopf mit Paprika und Zwiebeln)
und Hühnchen mit Kochbananen und Bohnen und das um wohlfeile 50 Euro – Touristensteuer?. Um 18:00 fahren wir geschlaucht ins Hotel und genießen den Sonnenuntergang am Balkon mit einem Rum.
Der nächste Tag beginnt wieder früh, wir haben noch immer Jetlag ?. Nach dem Frühstück erreichen wir endlich den Reiseführer von Cubancan, bis dahin war es nicht klar, ob es mit dem Mietauto klar geht. Aber scheint alles zu passen, die Vermietung liegt angeblich ums Eck und auch die Hotels auf unserer Reise sind gebucht und reserviert.
Casa Particulares (private Zimmer) trauten wir uns damals nicht zu mieten. Seit 1997 dürfen Einheimische auf Kuba an Touristen vermieten, eine Einkommensquelle für Kubaner und den Staat. Es war uns einfach zu unsicher, ob wir mit unserem ‚Spanisch‘ durchkommen und solche Zimmer zum Mieten finden.
An diesen Tag machen wir gezielter Sightseeing, zum Beispiel sehen wir uns den Friedhof Cristóbal Colón an. Dieser Friedhof ist echt imposant, 800000 Gräber -> viele Gruften und Häuschen für die Toten. Eintritt waren damals 5CUC/Person – viel für einen Friedhof, aber es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, viele tolle Fotomotive. Ein Friedhofswärter erklärt uns alles, auf Spanisch -> wir verstehen kein Wort, aber er bemüht sich und wir geben ihm ein kleines Trinkgeld, um unsere Ruhe zu haben.
Danach wandern wir wieder etwas in der Altstadt umher, rund um die Franziskaner-Kirche, besuchen die Zigarren-Fabrik und fahren mit dem Coco-Taxi, bevor wir unseren letzten Abend im Hotel genießen.
Noch ein letztes Wort, Havanna ist eine interessante, lebendige Stadt, also Zeit einplanen (wir hatten zu wenig) und ein Hotel in der Stadt buchen, damit man den Flair am Abend und/oder in der Früh auch genießen kann.