Vom Knipser zur Fotografen
Gedanken zur Fotografie.
Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Fotoversuche.
Ich war noch ein Kind und hatte ein kleines Plastikkamera bekommen. Ich habe einfach drauf los gedrückt und gehofft, dass die Bilder gut werden. Die Bilder entstanden nur in der Fantasie, denn für echte Kameras und Filme war damals kein Geld da.
Später durfte ich dann mit dem Kameras meiner Eltern oder meines Opas knipsen. Gespannt wartete man bis der Film voll ist und man die Fotos vom Drogeriemarkt zurückbekam. Oft waren sie unscharf oder verschwommen, aber ich fand sie trotzdem toll, ich war einfach fasziniert von der Möglichkeit, Momente festzuhalten. Diese Billigkameras hatten auch nicht viel Möglichkeiten, meistens nur einen Sucher zum durchschauen und ein Knopf zum abdrücken.
Mit der Zeit habe ich mich mehr mit der Fotografie beschäftigt. Vor allem zusammen mit meiner Frau haben wir uns unsere ersten analogen Spiegelreflex Kameras von Canon zugelegt. Allerdings verliesen wir uns auch hier mehr auf die Kamera als auf unser Know How und man war eingeschränkt auf die Anzahl der Filme die man dabei hatte bzw. musste man erst wieder ewig warten auf die ausgedruckten Fotos. Meistens war der grüne Modus eingestellt. So richtig begonnen habe ich erst 2002, als ich mir die erste Digitalkamera gekauft habe. Die ersten waren natürlich Kompaktkameras von Canon, Nikon usw. Auch hier hatte man natürlich zuerst nur Automodus fotografiert. Erst mit meiner ersten DSLR einer Pentax K10, wurde ich experimentierfreudiger, ich fing an mich mit den verschiedenen Einstellungen auseinanderzusetzen.
Ich habe gelernt, wie man die Belichtung, die Blende und die ISO-Empfindlichkeit einstellt. Ich habe auch angefangen, mich mit der Bildbearbeitung zu beschäftigen. Am meisten gelernt habe ich durch die Auseinandersetzung mit anderen Fotografen. In einer Fotorunde mit verschiedenen Hobby-Fotografen und einer professionellen Fotografin, habe ich immer mehr Spaß an der Fotografie gefunden und habe angefangen, meine Fotos zu veröffentlichen auf verschiedenen Platformen und sogar in einer Ausstellung. Ich war stolz auf meine Fortschritte und habe mich als Fotograf gefühlt. Jetzt bin ich in 2 Gruppen in der der Fokus auf Fotografie liegt und natürlich auch auf das Zusammensein um das Miteinander. Durch diese Gruppen, war ich bei einem Buchprojekt dabei, meine Fotos wurden im 2023 Kalender der Gemeinde Wagna verwendet und im Oktober folgt die nächste Ausstellung in Leibnitz, bei ich dabei sein darf.
Doch in letzter Zeit bin ich mit meinen Fotos unzufriedener geworden. Ich habe das Gefühl, dass sie nicht gut genug sind. Ich vergleiche mich mit anderen Fotografen und finde, dass meine Fotos nicht so gut sind. Viele aus unserer Gruppe haben ein tolles Auge und sehen Sachen die mir leider nicht auffallen. Ich muss meine Technik verbessern und meine Kreativität entfalten. Aber ich bin auch frustriert, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich nicht weiterentwickle.
Ich glaube, dass meine Unzufriedenheit mit meinen Fotos auch mit den hohen Erwartungen an die Fotografie zusammenhängt. In Zeiten von Instagram und Co. ist es normal, dass jeder gute Fotos macht. Das macht es für mich schwieriger, mich von der Masse abzuheben. Ich weiß, dass ich mich davon nicht entmutigen lassen darf. Ich muss weiterüben und mich verbessern. Ich muss meinen eigenen Stil finden und mich nicht von anderen beeinflussen lassen bzw. nur inspirieren lassen. Ich bin überzeugt, dass ich mit der Zeit wieder zufriedener mit meinen Fotos sein werde. Ich muss einfach dranbleiben und nicht aufgeben.
Hier mal ein Auszug aus über 20 Jahren digitale Fotografie: